ALLERGIEN BEI KINDERN
Definition, Symptome, Behandlung, Tipps
Ob Neurodermitis, Tier -, Hausstaubmilben - oder Nahrungsmittelallergie : Auch Kinder können bereits frühzeitig an einer Allergie erkranken. Doch was tun, wenn bei den Kleinen die Nase durchweg läuft oder die Augen brennen? Was eine Allergie bei Kindern auslöst, welche Symptome sie hervorruft und praktische Tipps für den Alltag: All diese Infos bekommst du hier.
Allergien bei Kindern – Wie kommt es dazu?
Der größte Risikofaktor für das Auftreten von Allergien ist die Veranlagung. Wenn beide Eltern Allergien aufweisen, besteht zu über 40% das Risiko, dass auch beim Kind Allergien auftreten.
Zudem haben sich Allergien durch die hohen Hygienestandards verbreitet. Kinder brauchen Schmutz, um ihr Immunsystem zu trainieren: Buddeln im Matsch und Toben im Park, Tiere streicheln und die Umwelt mit dem Mund erkunden – die zahllosen, meist ungefährlichen Mikroorganismen unserer natürlichen Umgebung sind wichtige Reize für das sich entwickelnde Immunsystem. Fehlt dieses Training, so richtet sich die Immunabwehr auch gegen harmlose Substanzen wie Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben.
Allergien kindgerecht besprechen
Wenn Kinder Allergien entwickeln, solltest du ihnen verständliche Erklärungen bieten, mit denen sie die Symptome und Einschränkungen besser verstehen:
Warum muss ich immer niesen / kratzen / husten?
Das kommt von winzigen, fast unsichtbaren Teilchen, die in der Luft / auf Tieren / im Essen sind. Diese Teilchen sind eigentlich ganz harmlos, aber dein Körper denkt, diese Teilchen wären schädlich und deshalb versucht er, sich dagegen zu wehren. Das ist so, als würde die Polizei eine wilde Verfolgungsjagd auf jemanden machen, der eigentlich kein Verbrecher ist.
Warum muss Teddy ins Gefrierfach?
So ein „Winterurlaub“ ist für den Teddy wie ein erfrischendes Bad – er wird dabei wieder sauber. Die Milben in seinem Fell sind danach erfroren. Damit er wieder ganz sauber wird, muss er dann in die Waschmaschine. Bald könnt ihr wieder kuscheln. Siehe auch Hausstaubmilbenallergie .
Warum kann ich nicht jedes Haustier haben?
Manche Tiere haben im Fell diese winzig kleinen Teilchen, gegen die du allergisch bist – besonders Katzen, Hamster, Vögel und Hunde. Wir können aber Fische oder eine Schildkröte halten. Weitere Tipps findest du unter Tierallergie .
Warum muss ich Medizin nehmen?
Die Medizin sorgt dafür, dass du nicht mehr niesen / kratzen / husten musst. So können wir wieder richtig draußen spielen / in den Zoo gehen...
Allergien bei Kindern – Was tun?*
Allgemeine Hinweise
Sorge für gut gelüftete Räume und Betten und entferne feuchte Topfpflanzen, um Schimmelpilze zu vermeiden (siehe Schimmelpilzallergie).
Denke daran, dass sich Hausstaubmilben in Bettwäsche, Teppichböden, Kuscheltieren und Sofapolstern besonders wohlfühlen; wasche diese regelmäßig bei mindestens 60 °C.
Vermeide Tabakrauch, da dieser das Allergie- und Asthmarisiko erhöht und die Gesundheit gefährdet.
* basierend auf Empfehlungen der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI)
Allergien bei Kindern behandeln
Hat dein Kind schon eine Allergie entwickelt, sollte die konsequente Allergenvermeidung und eine gezielte Behandlung angegangen werden. Denn was viele Eltern nicht wissen: Allergien können sich sonst verschlimmern und aus einem „einfachen“ Heuschnupfen kann ein allergisches Asthma entstehen. In der Medizin wird dieses Herabwandern der allergischen Reaktion von den oberen in die tieferen Atemwege als „Etagenwechsel“ bezeichnet.
Lasse dich beim Arzt oder in der Apotheke über schnell wirksame und verträgliche Behandlungsmöglichkeiten beraten. Es gibt Arzneimittel, die bereits bei Kindern ab einem Jahr eingesetzt werden können. So gibt es zur medikamentösen Linderung der Beschwerden bei Allergien der oberen Atemwege in der Apotheke verschiedene rezeptfreie Medikamente:
Auch eine Hyposensibilisierung kann bei Kindern angewandt werden. Mehr erfährst du unter Allergiebehandlung .
Bist du dir nicht sicher, ob dein Kind an einer Allergie leidet? Dann solltest du von einem Arzt einen Allergietest durchführen lassen. Für eine erste Einschätzung zu einer Pollenallergie hilft auch unser Allergie-Selbstcheck .
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